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125 Jahre Festschrift - Kutschengarage zum hochmodernen Zweckbau

In der dörflichen Siedlung Eichgraben-Hutten, mit nicht einmal 900 Einwohnern, die ein Ortsteil der Gemeinde Maria Anzbach darstellte, liegt eine Geschichte, die tief in der Gemeinschaft verwurzelt ist: die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Eichgraben.

Es war eine Zeit, als die Menschen noch vor den Gefahren des Feuers bangten, und Brände in den späten 1890er Jahren, die jährlich zwei bis drei Mal auftraten, verheerende Folgen sowohl für den Menschen als auch für dessen Hab und Gut hatten. Dieses Risiko wollte man in der aufstrebenden Streusiedlung nicht länger hinnehmen.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich ehrenhafte Persönlichkeiten aus der Region – der Oberlehrer, der Rauchfangkehrer, der Gastwirt, der Zimmerermeister, der Spenglermeister und der Bürgermeister – versammelten, um über die Gründung einer eigenen Feuerwehr nachzudenken. Inspiriert von den erfolgreichen Gründungen in Maria Anzbach (1886) und Unter Oberndorf (1895), nahmen sie die Herausforderung an, eine eigene Freiwillige Feuerwehr für Eichgraben ins Leben zu rufen.

Die Anfangsjahre waren geprägt von vielen Fragen, Ungewissheit und Schwierigkeiten. Die Wahl der richtigen Ausrüstung und Uniformen stellte eine große Herausforderung dar, insbesondere da die Finanzierung nicht gesichert war. Auch die Suche nach einem geeigneten Grundstück für das Spritzenhaus war nicht einfach, sollte es denn doch zentral gelegen und für alle Feuerwehrleute gleich gut erreichbar sein. Doch die Gemeinschaft zeigte sich hilfsbereit und die Feuerwehr lernte aus den Erfahrungen unserer Nachbarn. Am 6. Januar 1900 fand die konstituierende Versammlung, in der die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Eichgraben beschlossen wurde, statt. Dabei wurde der Feuerwehrausschuss mit ihrem ersten Feuerwehr Hauptmann Josef Planger, seines Zeichens Oberlehrer, gewählt, der alle weiteren zukunftsweisenden Entscheidungen zu treffen hatte. Ihr erster Akt war die Unterzeichnung des Kaufvertrags für das Grundstück, auf dem 1903 das neue Spritzenhaus errichtet wurde.

Das erste Spritzenhaus wurde gebaut, ausgestattet mit einem großen Einfahrtstor für die vierrädrige Feuerwehrsaugspritze, die mit zwei Pferdestärken fortbewegt wurde und für die Mannschaft der Spritze Platz bot. Zwei große Fenster an der Straßenseite ermöglichten das Tageslicht hereinzulassen. Mit dem Wachstum der Siedlung Eichgraben-Hutten und der Erschließung durch die Kaiserin-Elisabeth-Westbahn stieg die Bevölkerung rasant an. Die Feuerwehr musste sich stetig weiterentwickeln, und die Notwendigkeit, die Ausrüstung auf den neuesten Stand zu bringen, wurde deutlich.

Im Jahr 1924 hatte die Gemeinde Eichgraben bereits 300 Häuser und die Bevölkerungszahl hatte sich seit 1900 bereits verdoppelt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Notwendigkeit durch den Feuerwehrhauptmann Johann Mantl und dem Bürgermeister Friedrich Erhard gleichermaßen erkannt wurde, eine elektrische Sirene auf dem Dach des Gasthauses Lang zu installieren, um Brände besser zu signalisieren. Auch bei der Feuerwehr setzten sich neue Erkenntnisse durch, um die Lebensdauer der aus Hanfgewebe bestehenden Feuerwehrschläuche möglichst zu verlängern, indem man sie trocken lagerte. Dazu fehlten jedoch alle Möglichkeiten, sodass man das Spritzenhaus umbauen und mit einem Schlauchturm erweitern musste. Der erste Weltkrieg war gerade erst vorüber und die wirtschaftlichen Umstände nicht die Besten für ein derartiges Vorhaben. So beschloss man sich kurzerhand das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und Holz, in Form von Bäumen, durch die Feuerwehrmitglieder zu sammeln. Insgesamt konnten 33 Bäume für den Neubau des Schlauchturms beschafft werden. Trotz der schwierigen Umstände nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und konnte im Zuge eines Feuerwehrkränzchens, am 17. September, mit großem Stolz der Bevölkerung präsentiert werden. Nun wies das Spritzenhaus nicht nur einen achteckigen Schlauchturm mit einem silberfarbigen Dach, das einem traditionellen Silberhelm ähnlich sah und ungefähr acht Meter über das Dach des Gebäudes ragte auf, sondern im Inneren wurde das Depot mit einer elektrischen Beleuchtung erhellt.

 

Nach einer entsprechenden Konsolidierungszeit war es dann im März 1927 möglich, die letzten Einbauten, eine Seilwinde zum Aufziehen der Schläuche und eine Aufstiegsleiter in den Schlauchturm zu installieren. Nun konnte man das Gerätehaus wie geplant nutzen.

In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1949 unter dem Feuerwehr Hauptmann Robert Petschmann wurde die elektrische Feuerwehrsirene vom Gasthaus Lang auf das Dach des Feuerwehrhauses transferiert. Fünf Jahre später wurde eine neue und modernere Feuerwehrsirene angeschafft, die noch heute am Dach des Feuerwehrhauses vor Gefahren warnt.

Die Herausforderungen hörten nicht auf. Während des Zweiten Weltkriegs litt die Feuerwehr unter den Kriegswirren. Doch mit viel Eigeninitiative und Engagement wurden alte Fahrzeuge zu Feuerwehrfahrzeugen umgebaut. 1952 wurde ein Doge Tankfahrzeug angeschafft, das die Kapazitäten und Schlagkraft der Feuerwehr Eichgraben erweiterte.   Der Platz im Spritzenhaus wurde nun endgültig zu eng, und ein Umbau wurde nach fast 30 Jahren seit dem letzten Umbau des Feuerwehrdepots notwendig. Unter dem Hauptmann Friedrich Knödler sen. wurde der längst fällige Umbau in Angriff genommen. Innerhalb von nur sechs Monaten konnte das Gerätehaus um ein zweites Garagentor erweitert und modernisiert werden.

Nach nur zehn weiteren Jahren, nach dem letzten Umbau des Feuerwehrdepots, wurden Stimmen aus der Mannschaft der Feuerwehr Eichgraben laut, sodass es an der Zeit wäre die Zeichen der Zeit zu erkennen und einen längst fälligen Wendepunkt in der Geschichte der Feuerwehr Eichgraben zu erkennen und diesen auch zu beschreiten. Die Bevölkerungszahl ist auf über 2000 Personen angestiegen und der Ort wies fast 900 Häuser auf. Großschadensereignisse, wie Hochwasser, Autobusunfall und Großbrände erforderten ein deutliches Aufrüsten an Geräten und Fahrzeuge. Das Feuerwehrhaus war für die Anforderungen der neuen Zeit nicht mehr ausreichend.


Es war darüber hinaus auch zu klein geworden und bot nicht mehr ausreichend Platz für die motorisierten Fahrzeuge und Geräte. Waren es zum Zeitpunkt der Gründung ausschließlich Brände und Umweltkatastrophen, denen es galt, Einhalt zu gebieten, kamen in den Dreißigerjahren des vorigen Jahrtausends bereits der eine oder andere Verkehrsunfall dazu. In den Sechzigern hatte sich zwischenzeitlich der Autoverkehr verzehnfacht und viele Städter fuhren nun mit ihren Automobilen aufs Land. Diesem Wandel geschuldet, musste auch die Feuerwehr ihren Fuhrpark und technischen Gerätschaften darauf ausrichten. 1964 prüfte der Feuerwehrausschuss akribisch genau sämtliche Möglichkeiten, die Lage im finanzierbaren Rahmen zu verbessern. Die Erkenntnis, das alte Spritzenhaus abzureißen, war eine emotionale Entscheidung, da das Gebäude für viele Mitglieder der Feuerwehr und der Gemeinde ein Symbol der Identität und des Zusammenhalts darstellte. Die Abrissarbeiten wurden von den Feuerwehrmitgliedern und engagierten Bürgern mit viel Enthusiasmus durchgeführt. Dieser Gemeinschaftsgeist zeigte sich in den zahlreichen freiwilligen Stunden, die die Mitglieder aufbrachten, um den Baufortschritt zu unterstützen. Der Bau wurde 1965 gestartet und konnte bereits 1967 abgeschlossen werden. Das neue Feuerwehrhaus war ein bedeutender Fortschritt in der Infrastruktur der Feuerwehr. Es wurde in einem zeitgemäßen Baustil errichtet und verfügte über drei große Garagentore, die den schnellen Zugang zu den Einsatzfahrzeugen ermöglichten. Viele hunderte Stunden an Eigenleistungen flossen in das überaus gelungene Bauwerk, das an der Westseite durch den Heiligen Florian geziert wurde. Der Neubau wurde im Rahmen eines großen Festaktes, mit prominenten Gästen, seiner Bestimmung übergeben.

Mit welchem Weitblick und Fachverständnis man in den Sechzigern das Feuerwehrhaus geplant und gebaut hatte, zeigt sich darin, dass man mehrere Jahrzehnte damit gut zurechtkam. Doch als in den frühen 80er Jahren der Straßenverkehr und der Ort weiterwuchsen, nun zählte man in Eichgraben circa 1800 Gebäude und ungefähr 2800 Einwohner mit Hauptwohnsitz sowie einem Autoverkehr, der sich in den letzten Jahren verdreifachte, der sich auch auf den Ausflugsverkehr im ländlichen Raum deutlich auswirkte. Moderne Feuerwehrfahrzeuge mussten für noch mehr unterschiedliche Einsatzvarianten ausgestattet werden, was zur Folge hatte, dass die Einsatzfahrzeuge immer größer wurden, um die benötigten Geräte mittransportieren zu können. Die steigende Mitgliederzahl an Feuerwehrleute stellte die Feuerwehr Eichgraben vor neue Herausforderungen. Die Feuerwehr Eichgraben hatte auch zwischenzeitlich einen Bergekran für schwierige Autobergungen, sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug, damit die erforderlichen Einsatzkräfte zum Einsatzort befördert werden konnten, angeschafft. In der bestehenden Feuerwehrgarage mussten sich nun fünf Fahrzeuge drei Ein- bzw. Ausfahrtstore teilen. Ein Zustand, der für die Feuerwehrmitglieder nicht mehr zumutbar war. Auch war unter dessen die Feuerwehr kein Verein mehr, sondern hatte den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Dies bringt in vielen Fällen eine Verbesserung im Einsatzgeschehen mit sich, allerings ist man als Feuerwehr nun rechenschaftspflichtig und hat dadurch eine umfangreiche Dokumentationsverpflichtung. All das konnte im bestehenden Feuerwehrhaus nicht mehr im erforderlichen Maß abgedeckt werden. Unter dem Kommandant Leopold Köhler wurde im Rahmen einer Mitgliederversammlung der Beschluss gefasst, dass das Grundstück zwischen dem bestehenden Feuerwehrhaus und der Flettnerstraße von der Österreichischen Bundesbahn anzukaufen und darauf einen Erweiterungsbau mit zwei weiteren Garagenplätzen zu errichten. Es sollten auf jeden Fall Sanitärräume – bis dahin gab es keine Toiletten im Feuerwehrhaus, und einen kleinen Aufenthaltsraum für die Mannschaft, südseitig des Gebäudes beinhalten. Geld war wieder einmal rar und so mussten die meisten Leistungen durch Eigenleistungen bewerkstelligt werden. Der Startschuss zu den Bautätigkeiten erfolgte im Sommer 1985. Eine Prämisse bestand von Anfang an, dass der Feuerwehrbetrieb zu jeder Zeit uneingeschränkt aufrecht erhalten bleiben muss.

Neben der Erweiterung der Grundfläche des Feuerwehrhauses wurde der Dachstuhl des Altgebäudes in den des Neubaus integriert, sodass damit ein Obergeschoss mit einem Schulungsraum, Teeküche, einem Büro sowie einem Trockenlager entstand.

1987 war der komplette Umbau abgeschlossen und man hatte die Gewissheit, dass diese Maßnahmen nicht nur die Arbeitsbedingungen fördern werden, sondern auch die Motivation der Mitglieder, die sich sehr aktiv in die Bauarbeiten eingebracht hatten.

Die Feuerwehrgemeinschaft zeigte erneut ihren Zusammenhalt, indem sie viele Arbeitsstunden in die Umsetzung der Erweiterung investierte. Im Rahmen eines Festaktes konnten die Florianis mit Stolz das Geschaffene der Bevölkerung präsentieren. 
Zu Beginn des neuen Jahrtausends stand die Feuerwehr Eichgraben vor der Herausforderung sich an die rapide Entwicklung der Feuerwehrtechnik und die steigenden Anforderungen der Einsätze anzupassen. Die Einführung des Rüstlöschfahrzeugs RLF2000 im Jahr 2000 war ein entscheidender Schritt. Musste man das Fahrgestell des neu bestellten RLF kostenaufwändig modifizieren lassen, damit das Fahrzeug überhaupt durch das Garagentor passte. Es war zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass die nächste Fahrzeuggeneration beim besten Willen nicht mehr in das vorhandene Feuerwehrhaus passen wird. Die Feuerwehrführung erkannte, dass eine umfassende Neubewertung und Planung erforderlich waren, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Sollte es eine Adaptierung, wie die letzte Erweiterung werden – die Grenzen waren auf den letzten Meter ausgereizt - oder nur eine Vergrößerung der Garagentore?


Andere Missstände, nämlich, dass die Garderobenschränke weiterhin in der Garage, unmittelbar neben den Einsatzfahrzeugen standen und bei jedem Fahrzeugstart die Bekleidung der Mitglieder mit den Abgasen kontaminiert wurden, bestanden jedoch weiterhin. Aus gesundheitlicher Sicht und Erkenntnis ein höchst fragwürdiger und bedenklicher Zustand. Weiters reichte der Platz in der Fahrzeughalle bei weitem nicht mehr aus, um allen Feuerwehrmitgliedern einen angemessenen Garderobenschrank zur Verfügung zu stellen. Ein Zeichen der Zeit war auch, dass in einer nicht fernen Zukunft auch weibliche Feuerwehrmitglieder ihren Dienst versehen werden. Für diesen Fall musste ebenfalls eine adäquate Umkleidemöglichkeit geschaffen werden. Von zeitgemäßen Hygienestandards, mit ausreichenden und geschlechtergetrennten Duschmöglichkeiten war im vorhandenen Feuerwehrhaus ebenfalls nicht zu denken. Wie sollte man eine Lösung für all diese Probleme stemmen? Hat der historische Standort der Feuerwehr Eichgraben, neben dem Wahrzeichen, dem Viadukt, überhaupt noch eine Zukunft? An allen Seiten durch Straßen, Bach und Grundstücksgrenzen eingeengt. Eine schier unmögliche Ausgangssituation, um den traditionellen Standort zu halten.

Wie nahe Glück und Unglück beisammen liegen, erfuhr die Feuerwehr Eichgraben, nachdem ihr Nachbar Herbert Rihacek, mit dem wir immer ein sehr gutes Miteinander gepflegt hatten, auf tragische Weise verstorben war und somit die, an das Feuerwehrhaus angrenzende Gärtnerei, verwaist war. Der neue Besitzer dieser Liegenschaft erwies sich als ein großer Förderer der Feuerwehr Eichgraben und verkaufte das Grundstück unter der Auflage, dass ein wesentlicher Teil davon für die Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses dienen soll, an die örtliche Gemeinde. Nun hatte sich das Blatt unerwartet gewendet und die Voraussetzungen begünstig, die nächsten Planungsschritte einzuleiten. Jetzt stellte sich dem Planungsteam die Gretchenfrage, wie wohl das neue Feuerwehrhaus aussehen sollte – modern oder doch traditionell – aber viel wichtiger war doch die Kernaussage zu treffen, welche Leistungen soll das neu entstehende Bauwerk ermöglichen? Es war unbestritten, dass ausreichend Platz für Fahrzeuge – auch zukünftige Generationen – und Gerätschaften für die nächsten dreißig bis fünfzig Jahre geschaffen werden sollte. Garderoben für Männer und Frauen – auch die Jugendlichen dürfen bei diesen Überlegungen nicht zu kurz kommen – und müssen hier Platz finden. Die Hygieneeinrichtungen waren definitiv ein großes Thema; die Administrationsarbeiten sollen in angemessenen Räumen – und das nicht nur für die Kommandomitglieder - möglich sein; zu guter Letzt durfte natürlich auch die Pflege unserer Fahrzeuge in einem neuen Gerätehauskonzept nicht zu kurz kommen und sollte somit eine Waschbox aufweisen. Ein Schlauchturm zum Trocknen von Schläuchen und Leinen und gleichermaßen als Übungsturm für Rettungen und Bergungen aus Höhen und Tiefen wäre ein echter Zugewinn. Und wo wir bereits bei der Ausbildung waren, sollte ein großer Schulungsraum mit allen modernen Präsentationsmitteln eingeplant werden. Viele Wünsche – wird das Alles auf dem zur Verfügung stehenden Areal realisierbar und nicht zu vergessen, finanzierbar sein? Um nicht zu vergessen, die Feuerwehr lebt von ihren motivierten Kameraden und Kameradinnen, somit ist auch ein gemütlicher Aufenthaltsraum, indem man sich wohlfühlen kann und nach fordernden Einsätzen auch erholen kann, zu berücksichtigen. Sollte nun komplett neu gebaut werden oder können Teile der vorhandenen Bausubstanz erhalten bleiben und wie viel Eigenleistungen können bzw. dürfen wir als Feuerwehr selbst beitragen? Noch viele Fragen waren zu klären, bevor noch der erste Handgriff zum geplanten Projekt erfolgen konnte. Mehrere Architekten hatten sich an unseren Anforderungskatalog versucht, jedoch keine der vorgeschlagenen Ausführungsvarianten entsprach den Vorstellungen, entweder war das geforderte Leistungsportfolio nicht erfüllt oder es war schlichtweg nicht finanzierbar. Die Enttäuschung bei der Feuerwehr war groß. Musste man eventuell die Erwartungen neu überarbeiten? Wieder einmal erfuhr die Feuerwehr eine gänzlich unerwartete Wendung, als sich der Vater unseres damaligen Verwalters, Herr Architekt Andreas Thajer einen Projektentwurf vorstellte, in dem sämtliche Wünsche der Feuerwehr inhaltlich erfüllt wurden. Nicht nur dass dieser Architekt unvermutet zur Verfügung stand und sich das Planungsteam in dem Erstentwurf in ihren Anforderungen bestätigt sah, war die Überraschung eine ganz andere, denn der Aufwand für die Architektenleistung als auch für eine eventuelle Baukoordination, mit allen Anforderungen, wurden der Feuerwehr als Spende gutgeschrieben. Mit diesem Ergebnis konnte nun die Feuerwehr gemeinsam mit dem Bürgermeister Herrn Dr. Martin Michalitsch die nächsten Schritte, baubehördlich als auch finanztechnisch einleiten. Der Niederösterreichischen Landesregierung wurde ein Finanzierungsplan vorgelegt, der zu diesem Zeitpunkt noch einzigartig war. Ein Drittel der Finanzierungskosten trägt die Freiwillige Feuerwehr selbst, ein weiteres Drittel trägt die Gemeinde Eichgraben und das letzte Drittel sollte durch eine Sonderförderung durch das Land Niederösterreich übernommen werden. Die größten Hürden waren nun geschafft, somit ging es an die Feinplanung und Realisierung. Ein sichtbares Signal an die Bevölkerung war an einem sonnig heißen Junitag 2013 die Spatenstichfeier.

Zahlreiche prominente Vertreter aus der Politik, den Einsatzorganisationen und der hohen Geistlichkeit gaben uns die Ehre mit einem denkwürdigen Bild des ersten Spatenstiches. Mit sehr viel Kreativität und Fingerspitzengefühl schaffte es der Architekt das hohe Anforderungsprofil zu einem Großteil in die vorhandene Bausubstanz des alten Feuerwehrhauses zu integrieren. So ging ein Gutteil des erhaltungswürdigen Bauwerkes in das Zukunftsprojekt ein. Unter der perfekten Bauführerschaft des Architekten, konnte man für die Umsetzung hervorragende Partner aus der Region gewinnen, wie zum Beispiel die Firma Ing. Franz Kickinger für den Hochbau, als auch die Firma Elektro Ockermüller aus Eichgraben für die gesamten Elektroinstallationen und elektrischen Ausstattungen und die

Bild – Schlauchturm Kran FW Eichgraben

Firma Thomas Wandl für Spengler- und Dachdeckerarbeiten aller Art, um hier nur wenige namentlich zu zitieren.

Der Bau nahm rasch Formen an und ging mit riesigen Schritten voran und war zu jeder Zeit so mit der Feuerwehr abgestimmt, dass die Feuerwehrfahrzeuge und -gerätschaften der Feuererwehr Eichgraben jederzeit in der gewohnten und auch erwarteten Zeit einsatzbereit waren. Zeitweilig ein koordinatorisches Meisterwerk. Durch handwerkliche Zu- und Innenausbauarbeiten trug die Feuerwehr ihren Beitrag zur Errichtung des Bauwerkes. Das gemeinsame Bauprojekt zwischen Feuerwehr und Gemeinde Eichgraben war der Beginn einer Partnerschaft, die weit über den Realisierungszeitraum des Feuerwehrhauses bis in die Gegenwart hinaus reicht. Am 15. Mai 2016, an einem sonnigen Sonntag, ein denkwürdiger Tag, nicht nur für die Florianis, fanden sich zahlreiche hochrangige Vertreter aus der Politik, den Errichterfirmen, als auch aus dem Niederösterreichischen Feuerwehrwesen und stattliche Abordnungen der umliegenden Feuerwehren beim neuen Feuerwehrhaus ein. Ebenso gab uns Herr Pfarrer Franz Halbertschalger, der bereits den Segen bei der Spatenstichfeier spendete und die Feldmesse im Zuge des Festaktes zelebrierte, die Ehre. Ein Tag, der feuerwehrintern als auch bei so manchen Gästen dieser Feier noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein großer Dank ergeht, seitens der Feuerwehr, neben den bereits zuvor zitierten Personen und Einrichtungen auch an die vielen spendenfreudigen Menschen von Nah und Fern, die die Errichtung des aktuellen Feuerwehrhauses erst ermöglicht gemacht hatten.

Die Feuerwehr Eichgraben ist eine lebendige und innovative Feuerwehr, die stets Herausforderungen annimmt, wo sie auftreten und Lösungen zuführt. So konnten seit der Fertigstellung des nun neuen Feuerwehrhauses einige Adaptierungen und technische Erweiterungen im Feuerwehrhaus erfolgreich umgesetzt werden.

Insgesamt zeigt die Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Eichgraben in ihrer Geschichte, wie wichtig es ist, sich ständig anzupassen und weiterzuentwickeln, um den Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.

Die Feuerwehr Eichgraben ist nicht nur ein Beispiel für Mut und Zusammenhalt, sondern auch ein Symbol für die Entschlossenheit einer Gemeinde, die sich gegenseitig unterstützt und für die Sicherheit ihrer Bürger zu sorgen. Sie ist ein fester Bestandteil der Gemeinschaft und erinnert an die Werte von Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Mut und Nächstenliebe, die auch heute noch von großer Bedeutung sind.

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